Ich sitze nachts 2:00 Uhr mit meiner kleinen Tochter auf der Couch. Sie kann nicht schlafen und möchte wieder und wieder unser Urlaubsalbum angucken. Bilder von Pinienwäldern, dem Atlantik, meinem Surfbrett und ihr in meinen Latschen fluten meinen müden Geist. Ich lächle bei dem Gedanken an die unbequemen Nächte im Bus. Noch ein Bild von ihr und Papa, dieses mal Hand in Hand auf dem Weg zum Wasser. „Wo warst du, Mama?“ fragt sie und kuschelt sich an mich. Ich war hinter der Kamera - wie so oft. Um 4:00 Uhr ist sie endlich eingeschlafen und ich trage den kleinen warmen Körper über die knarrenden Dielen.
Als ich nach meiner Elternzeit wieder in meinen Job startete, gab es Nächte, die mich direkt von der Couch ins Büro führten. Nach einem halben Jahr dann die Entscheidung: Es war Sonntag Abend und mein E-Mail Postfach lief über. Wenige Tage später habe ich gekündigt.
„Wie mutig zu kündigen, um Fotografin zu werden!“ ist wohl der häufigste Satz, den ich seit dem höre. Das habe ich nicht. Ich habe mit dem festen Willen gekündigt, eine Auszeit zu nehmen. Um durchzuatmen, mich zu sortieren, aufzuwachen aus der Dauermüdigkeit des anstrengenden Jobs, den langen Stillnächten und dem Gefühl, beidem nicht gerecht zu werden. Letztendlich waren es die Pinienwälder aus dem Fotobuch und die Hängematte, die mir diese Flausen in den Kopf setzten. 
Ich erlebe gerade unsere Familienzeit mit allem, was dazu gehört: schlaflose Nächte, zärtliche Gesten, schiefe Lieder, verschmierte Münder und trotzige Grimassen. Es ist die berühmte viel zu schnell verfliegende Zeit. So gern möchte ich sie nicht nur anhalten, sondern in all ihrer Intensität erinnern.​​​​​​​
Und darum glaube ich an dokumentarische Familienfotografie. Sie ist eine Momentaufnahme, eine Bildergeschichte, die mich fühlen lässt. Meine Familiengeschichte, die mich auch nach Jahren noch eintauchen lässt in jene vergessenen Augenblicke. Diese Erinnerungen wünsche ich mir und möchte ich anderen Familien mitgeben. Bilder, auf denen auch wir Mütter drauf sind.
Nun bin ich also Stefanie, die dokumentarische Familienfotografin aus Rostock. Meine Bilder beschreiben andere als authentisch, liebevoll und ehrlich. So fange ich Wochenbett und Schwangerschaft, euren Familienalltag und eure Liebe, die kleinen Gesten ein.
Ich möchte abbilden, was eure Familie ausmacht.
Lasst sie uns festhalten, eure Geschichte und all die Details unseres Lebens, die sich nicht planen, nicht wiederholen lassen. Gemeinsam schaffen wir Momentaufnahmen und echte Erinnerungen. Es ist diese besondere Zeit, die uns zu denen macht, die wir tagtäglich sind.
Back to Top