Über mich

Es ist 2:00 Uhr nachts. Ich sitze mit meiner kleinen Tochter auf der Couch. Schlaflos blättern wir durch unser Urlaubsalbum: Pinienwälder, der Atlantik, sie auf meinem Surfbrett und in meinen viel zu großen Latschen. Während die Bilder auf uns wirken, denke ich an die unbequemen Nächte im Bus und lächle. Noch ein Foto von ihr und Papa – Hand in Hand auf dem Weg zum Wasser. „Wo warst du, Mama?“ fragt sie leise und kuschelt sich an mich. Die Antwort ist klar: Ich war hinter der Kamera – wie so oft. Um 4:00 Uhr trage ich ihren kleinen warmen Körper über die knarrenden Dielen zurück ins Familienbett.  Diese Momente, diese Erinnerungen sind für mich unbezahlbar. Sie sind unsere Familiengeschichte. Irgendwann merkte ich aber, dass ich selbst kaum auf unseren Familienfotos zu sehen war.

Deshalb glaube ich so fest an dokumentarische Familienfotografie. 

Nach meiner Elternzeit und vielen Nächten, die direkt von der Couch ins Büro führten, entschied ich mich, meinen Job zu kündigen. Nicht, um Fotografin zu werden – sondern um mir eine Auszeit zu nehmen. Ich wollte durchatmen, mich sortieren und der Dauermüdigkeit des anstrengenden Jobs und der langen Stillnächte entkommen. In genau dieser Kulisse, unter Pinienbäumen am Atlantik, entschied ich, dass ich Fotografin sein möchte. Die Bilder in unserem Fotobuch bestärken mich heute, diesen Weg weiter zu gehen.

Heute bin ich Stefanie, dokumentarische Familienfotografin aus Rostock. Meine Bilder zeigen Familien so, wie sie wirklich sind: mit schlaflosen Nächten, verschmierten Mündern, zärtlichen Gesten und trotzigen Grimassen. Sie erzählen echte Geschichten – eure Geschichten.